Das Klassenzimmer im Grünen

Beteiligungsprojekt: Biotop am Oberrhein-Gymnasium wird umgestaltet

Umgestaltung des Biotops: Alle Beteiligten freuen sich über ein gelungenes Projekt, das ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit steht.  Foto: Stadtverwaltung / Pham

Ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit: 20 Schülerinnen haben in den vergangenen Monaten gemeinsam mit den beiden betreuenden Lehrerinnen und Lehrern, der Stadtverwaltung und dem Trinationalen Umweltzentrum (TRUZ) die Biotopfläche am Oberrhein-Gymnasium umgestaltet. Entstanden ist ein klimaangepasster Lebensraum für Tier- und Pflanzenarten, die voneinander profitieren und ähnliche Umweltbedingungen verlangen.

„Um loszulegen ist es nötig, mit dem Reden aufzuhören und zu handeln“: Unter diesem Motto startete das Biotop-Projekt für die Nachhaltigkeits-AG am Oberrhein-Gymnasium im vergangenen November. Vera Pham von der Stadt- und Grünplanungsabteilung der Stadt und Mickey Wiedermann vom Fachbereich Naturschutz im TRUZ hatten das Ziel, ihr Wissen an die Schülerinnen weiterzugeben. Daraus entstanden ist ein Pilotprojekt, das für alle Beteiligten Neuland war. Entsprechend sachte tasteten sich alle Seiten vor. 

Nach Absprache mit der Schulleitung um Dr. Tanja Reinhardt-Albiez begleiteten Pham und Wiedermann die AG, die von den Lehrern Mona Stickelberger und Patrick Schmeja geleitet wird. Und weil es sich um ein Beteiligungsprojekt von jungen Menschen handelte, war auch die Beauftragte für die Kinderfreundliche Kommune der Stadt, Michaela Rimkus, involviert.

„Die Zusammenarbeit war klasse“, lobt Pham alle Beteiligten. „Die Schülerinnen der Klassen fünf bis zehn zeigten in jeder Stunde viel Einsatzbereitschaft und Begeisterung für das Projekt und auch die beiden AG-Lehrer waren sehr engagiert“, freut sich Pham. Aber auch Personen, die nicht direkt zur Nachhaltigkeits-AG gehörten, haben mitgemacht beim Unkraut jäten oder Anpflanzen. Ob das nun Kerstin Galinski von der Schulsozialarbeit, die Lehrer Johannes Löwer und Johanna Weber oder auch Julia Nicolaus vom Schulsekretariat waren. 

Wiedermann und Pham waren bemüht, die AG-Stunden kurzweilig und interessant zu gestalten und gingen auf die vielen Ideen der Schülerinnen ein. Ideen gab es hinsichtlich der Gestaltung des Schulhof-Biotops genug. Gemeinsam wurden diese besprochen. Wo passt die Wildblumenwiese am besten hin? Welche Elemente kann man gut miteinander kombinieren – Obstbaum und Insektenhotels etwa? Und dann in einem weiteren Schritt wurde gemeinsam mit den Schülerinnen ein Konzept erstellt. 

So richtig Hand angelegt wurde im Herbst 2023 und im Frühjahr 2024. Hier wurde von den Beteiligten die Biotopfläche wiederhergestellt, also bestimmte Baumarten freigeschnitten, Unkraut gejätet und bestehende Pflanzen zurückgeschnitten.  Zudem wurden im Frühjahr drei klimaresistente und bienenfreundliche Bäume sowie vier Sträucher gepflanzt und ein Insektenhotel gebaut.

Das Schulhof-Biotop am Oberrhein-Gymnasium beinhaltet nun neben einem Insekten- und einem Fledermaushotel, zwei Nistkästen für Vögel, drei neue Bäume, darunter Süßkirsche, Mirabelle und Hopfenbuche, sowie vier Sträucher (Schwarzer Holunder, Hundsrose, Schwarze Johannisbeere und Weißdorn).

In der letzten AG-Stunde vor den Sommerferien kamen Schülerinnen, Lehrerinnen und Lehrer sowie die Vertreter vom TRUZ und der Stadtverwaltung zusammen, um das gemeinsame Projekt mit einem kleinen Apéro zu feiern. Ein Projekt, bei dem die Schülerinnen verschiedenste Lebensräume und ihre Bewohner kennenlernen und ein Gefühl für die Empfindlichkeit gegenüber menschlichen Eingriffen entwickeln. 

Denn es geht noch weiter: Das Biotop-Projekt ist noch nicht beendet. Weitere Elemente sollen nach dem gemeinsamen erarbeiteten Konzept noch folgen. So wird eine Trockenmauer im nächsten Schuljahr gesetzt, deren Steine den Sommer über gesammelt werden sollen, ein großer Steinhaufen mit Tüllinger Berg-/Rheinkiesel aufgetürmt, eine Wildblumenwiese ausgesät, eine Sandfläche von rund zwei Kubikmetern ausgebracht, barrierefreie Wege aus Holzstämmen angelegt und eine Bank zum Beobachten des neu gestalteten Biotops aufgestellt werden.

Bäume freischneiden, Unkraut jäten und Pflanzen zurückschneiden: Die Teilnehmenden der AG Nachhaltigkeit am Oberrhein-Gymnasium setzen sich unter fachkundiger Anleitung mit großem Engagement für die Umgestaltung des Biotops ein. Foto: Stadtverwaltung Weil am Rhein / Pham