Mehr als 800 Menschen waren schon da

Sonderausstellung "Nie wieder! Zwei Schicksale im Nationalsozialismus. Nicolas Barrera & Georg Elser": Finissage findet am Sonntag statt

Unter der Anleitung der Künstlerin Beate Fahrnländer können Besucher Schablonen-Graffitis erstellen. Foto: Fahrnländer

Die Finissage der Sonderausstellung "Nie wieder! Zwei Schicksale im Nationalsozialismus. Nicolas Barrera & Georg Elser" findet am Sonntag, 21. Juli, um 17 Uhr statt. Seit Mitte April kamen mehr als 800 Besucher ins Museum, darunter auch viele Schulklassen.

Im Rahmen der Ausstellung werden zwei Biografien während des Nationalsozialismus verknüpft, zwei Männer, die sich gegen die Diktatur auf unterschiedliche Weise gewehrt, persönlich aber nie getroffen haben. Dennoch stehen beide mit der Region in Verbindung.

Im Erdgeschoss wird die Wanderausstellung der Gedenkstätte Deutscher Widerstand "Ich habe den Krieg verhindern wollen" gezeigt. Sie stellt Georg Elser und das Attentat im Münchner Bürgerbräukeller vom 8. November 1939 dar. Der Schreiner Georg Elser plante im Alleingang ein Attentat auf Hitler, indem er einen Sprengsatz mit Zeitzünder installiert.

Doch Hitler verlässt kurz vorher die Räumlichkeiten. Das Attentat selbst glückt und fordert mehrere Opfer. Auf der anschließenden Flucht wird Elser verhaftet. Es folgen Verhöre und am Ende die Hinrichtung im Konzentrationslager Dachau. Die Ausstellung "Ich habe den Krieg verhindern wollen" zeigt eine Vielzahl von bisher wenig bekannten Fotos und Dokumenten über das Leben und Wirken Georg Elsers. 

Im ersten Stock werden Zeichnungen von Nicolas Barrera erstmalig einer breiten Öffentlichkeit zugänglich. Diese entstanden während seiner Inhaftierung in einem Konzentrationslager bei Leipzig. Barrera gelang die Flucht und er konnte die Dokumente retten.

Der ursprünglich aus der Ukraine stammende Nicolas Barrera hat viele Jahre als Kunstmaler in Weil am Rhein und Südfrankreich gelebt. Seine Witwe Inken Drozd hat dem Kulturamt Weil am Rhein diese einmaligen Zeitzeugnisse zur Verfügung gestellt. Neben seinen KZ-Zeichnungen sind auch Gemälde mit regionalen Motiven zu sehen.

Zudem wird das Leben des Malers, der Kontext der Entdeckung sowie die jetzige Veröffentlichung der KZ-Zeichnungen beleuchtet. Die Zeichnungen sind von einer einmaligen Qualität und zeigen den Lageralltag auf brutale Art und Weise.

Zum Abschluss der erfolgreichen Ausstellung gibt es ein Mitmach-Programm zum Thema "Demokratie". Unter der Anleitung der Künstlerin Beate Fahrnländer können Besucher Schablonen-Graffitis zwischen 15.30 und 17.30 Uhr erstellen. Die Kuratorin der Ausstellung Barbara Brutscher steht zudem ab 15 Uhr Besuchern für Fragen zur Ausstellung zur Verfügung. Ab 17 Uhr findet dann die offizielle Finissage auf dem Lindenplatz für Freunde und Unterstützer des Museums statt. 

Öffnungszeiten:
Samstag, 20. Juli, 15 bis 18 Uhr
Sonntag, 21. Juli, ab 14 Uhr