Geschichte

Verkehrsgünstige Lage seit der Römer-Zeit

Die verkehrsgünstige Lage entlang der Nord-Süd-Achse von Rotterdam bis Genua war für die Entwicklung der Stadt bereits vor 2000 Jahren ausschlaggebend, als sie als Siedlung an einer Römerstraße entstand. Für viele Jahrhunderte prägte der Weinbau das Leben am Fuße des Tüllinger Bergs. Die alten Ortskerne in Altweil, Ötlingen und Haltingen sind heute noch idyllische Zeugen davon. Dort ist der Weinbau nach wie vor von wichtiger Bedeutung.

Einstige "Eisenbahnersiedlung" und wichtiger Standort der Textilindustrie

Der Umbruch vom Dorf zur Stadt begann mit dem Ausbau des Eisenbahnnetzes ab 1851. Wirtschaftlichen Aufschwung brachte die Ansiedlung großer Schweizer Textilbetriebe in Friedlingen Ende des 19. Jahrhunderts. Von dieser Zeit zeugt das Kulturzentrum Kesselhaus mit seinen Shed-Dächern, in dem heute Ateliers und Büros für Start-up-Unternehmen anzutreffen sind. Mit der Ansiedlung einiger Hundert Arbeiter des Rangierbahnhofs Basel nach dem Ersten Weltkrieg wurde auf der Leopoldshöhe die erste deutsche Gartenstadt gegründet; eine weitere Gartenstadt entstand zeitgleich in Haltingen. Die einstigen "Eisenbahnersiedlungen" stehen heute unter Denkmalschutz und sind beliebte Wohnviertel.

Bauboom der 60er-Jahre heute noch zu erkennen

Durch Textilindustrie und Eisenbahn war Weil seit der Jahrhundertwende stark gewachsen. 1929 wurde das einstige Rebdorf mit dem Beinamen "am Rhein" zur Stadt ernannt. Seit 1934 stellt auch der Rheinhafen einen wichtigen wirtschaftlichen Standortfaktor dar. Prägend für die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg war der erneute Zuzug von Menschen durch Flüchtlinge und Gastarbeiter, und bewirkte ab den 60er-Jahren einen Bauboom entlang der mehr als vier Kilometer langen Hauptstraße zwischen Alt-Weil und Friedlingen. Diese markante Verbindung macht es den Stadtplanern bis heute schwer, ein intaktes Stadtzentrum zu entwickeln.

Übersicht der städtischen Museen