Sprache ist der Schlüssel zur Integration
Ehrenamtliche gesucht: Wer verbringt Zeit mit zugewanderten Schulkindern?
Deutsche Sprache, schwere Sprache: Wer kann sich vorstellen, als Sprachcoach tätig zu werden? Der Willkommenskreis und die Schulsozialarbeit im Deutschlernzentrum der Gemeinschaftsschule/Realschule Dreiländereck suchen in Kooperation mit der Stadtverwaltung Weil am Rhein Menschen, die zugewanderten Kindern in Weil am Rhein wertvolle Zeit schenken und damit den Prozess der Integration erleichtern.
Sprache ist das A und O, der Schlüssel schlechthin, um in einem fremden Land Fuß zu fassen. Sprache ist die Basis für den Zugang zu Bildung, zur Arbeit, und sie ermöglicht erst die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Und so ist es einer der dringlichsten Aufgaben überhaupt, die Sprachkompetenz der zugewanderten Kinder zu verbessern. Allzu oft kämpfen die Mädchen und Jungen in ihrem Alltag und in der Schule mit sprachlichen Problemen. Die Unsicherheit ist groß und erschwert eine nachhaltige Integration. Ohne eine gemeinsame Sprache misslingt die Kommunikation.
Um so wichtiger ist es also, dass es Menschen gibt, die sich ehrenamtlich und voller Freude als Sprachcoach engagieren. Hinter diesem Projekt stehen der Willkommenskreis, der sich die Begleitung von Geflüchteten im Alltag, der Sprachförderung, dem Schaffen von Begegnungen und die Unterstützung von Geflüchteten während ihrer Ausbildung zum Ziel gesetzt hat, die Schulsozialarbeit im Deutschlernzentrum der Gemeinschaftsschule/Realschule Dreiländereck und die Stadt Weil am Rhein. Sie suchen Bürgerinnen und Bürger, die sich vorstellen können, sich regelmäßig und einmal die Woche mit einem Schulkind zu treffen.
Diese gemeinsamen Stunden können dann auch sehr individuell gestaltet werden: ob das nun das gemeinsame Lesen, eine wertvolle Unterstützung bei Hausaufgaben oder das Spielen von Gesellschaftsspielen ist. Das persönliche Engagement kann auch Schreibübungen oder Testvorbereitungen umfassen. Oder einfach nur den lockeren Austausch. Wichtig ist, dass diese Treffen beide Seiten Spaß machen. Feste Regeln, wie diese gemeinsame Zeit verbracht werden soll, gibt es nicht. „Unsere Erfahrungen zeigen, dass es die Kinder sehr wertschätzen, wenn sie spüren, dass sich Erwachsene für sie Zeit nehmen“, macht Rainer Müller, Referent für Flüchtlingsintegration der Stadt Weil am Rhein, deutlich.
Sicherlich wird den zugewanderten Kindern im Schulunterricht entsprechend Sprachkompetenz vermittelt, doch dank der ehrenamtlichen Sprachcoaches und der individuell gestalteten Treffen gibt es die Möglichkeit, ihr Erlerntes nicht nur anzuwenden, sondern auch weiter zu vertiefen. Ein Ziel dieser gemeinsamen Stunden ist unter anderem auch die Verbesserung der schulischen Leistungen, was sich natürlich auch motivierend auswirkt.
Gesucht werden Menschen, die die deutsche Sprache beherrschen, die mindestens 16 Jahre alt, zuverlässig und weltoffen sind sowie Spaß und Freude daran haben, Kinder und Familien aus anderen Kulturen kennenzulernen und diese bei der Integration in ihrer fremden, neuen Umgebung zu unterstützen. Welche geduldigen Weilerinnen und Weiler haben Lust und Zeit, sich regelmäßig mit einem zugewanderten Kind zu treffen, Zeit mit ihm zu verbringen und die Sprache zu üben?
Die ehrenamtlichen Sprachcoaches übernehmen keine stellvertretenden Aufgaben aus dem schulischen oder sozialen Bereich, da es sich um ein freiwilliges und zusätzliches Hilfsangebot handelt. Eine Ausbildung beziehungsweise Studium im pädagogischen oder sozialen Bereich ist keine Voraussetzung.
Schulsozialarbeiterin Rebecca Brohm-Laabidi, Sigrid Fuchs vom Willkommenskreis und Rainer Müller von der Stadtverwaltung koordinieren dieses Projekt und stehen den Ehrenamtlichen Hilfskräften mit Rat und Tat zur Verfügung. Eventuell könnte die Zeit vor den Sommerferien bereits für ein „Schnuppern“ beziehungsweise für ein erstes Kennenlernen der Kontaktpersonen und den Örtlichkeiten genutzt werden, schlägt Fuchs vor.
Interessenten wenden sich entweder per E-Mail unter sigrid@obst-vom-tuellinger.de an Sigrid Fuchs, an Rebecca Brohm-Laabidi, Telefon: 0157/80398259, E-Mail: Rebecca.Brohm-Laabidi@diakonie.ekiba.de oder an Rainer Müller, Referent für Flüchtlingskoordination, Telefon 07621/704-155, E-Mali: rainer.mueller@weil-am-rhein.de. Bei den Initiatoren erhält man auch weitere Informationen zu diesem Projekt.
Weitere Infos gibt es zudem auf der städtischen Internetseite unter www.weil-am-rhein.de/integration