TIGERMÜCKENBEKÄMPFUNG IN WEIL AM RHEIN

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Aktuelle Infoblätter

1. Infoveranstaltung (249 KB)

2. Häufigste Brutstätten (336 KB)

3. Tigermückenbekämpfung (358 KB)

4. Anleitung in verschiedenen Sprachen

5. Leitfaden für Herbstmaßnahmen (792 KB)
InformationsveranstaltungPräsentation (5,7 MB)
StellenausschreibungHilfskräfte zur Bekämpfung der asiatischen Tigermücke (269 KB)




Tigermücken stellen ein immer größer werdendes Problem in den Gemeinden am Oberrhein dar. Sie können Krankheitsviren übertragen und werden, wenn sie mal da sind, zu einer großen Beeinträchtigung der Lebensqualität. Aus diesem Grund hat sich die Stadt Weil am Rhein entschlossen, gegen sie vorzugehen. Dazu gibt die Stadt Bti.-Tabletten kostenlos an alle Bürgerinnen und Bürger aus. Diese bestehen aus einem bakteriellen Protein, das schon seit Jahrzehnten in der Mückenbekämpfung verwendet wird.

Auf dieser Seiten werden die wichtigsten Fragen zur Biologie der Tigermücken und deren Bekämpfung beantwortet. Sehr kurz gefasst finden Sie auf den folgenden Infoblättern die wichtigsten Informationen – auch in anderen Sprachen (freundlicherweise von der Stadt Basel bereitgestellt).

DIE WICHTIGSTEN MAßNAHMEN FÜR HERBST UND WINTER

JETZT HANDELN, UM SPÄTER ZU PROFITIEREN

Sommerzeit ade, Tigermücke passe? Mitnichten. Denn nun legt die Asiatische Tigermücke so genannte Überwinterungseier. Und diesen machen auch langanhaltende Minustemperaturen nichts aus. Im Gegenteil. Sie können fünf Jahre lang intakt bleiben. „Es gilt nun entschieden zu handeln, wenn wir die nächsten Sommer im Garten genießen wollen“, macht Diplom-Biologin Petra Koops von der Stadtverwaltung Weil am Rhein deutlich. 
 
Die Bekämpfung der Tigermücke im Herbst ist ein wichtiger Baustein, um diesen Plagegeistern Herr zu werden. „Jetzt ist die Chance da, die Anzahl der Tigermücken im kommenden Frühjahr zu reduzieren“, weiß Koops. Werden nun die Eier nicht entfernt, können im nächsten Sommer wieder Larven schlüpfen. Die Folge: Unzählige Stiche lästiger Insekten.
 
Und deshalb sind alle Bürgerinnen und Bürger aufgerufen, entsprechende Bekämpfungsmaßnahmen durchzuführen. In erster Linie heißt das: sorgfältige Reinigung. Und zwar von allen Gegenständen, in denen Tigermücken ihre Eier ablegen oder festkleben können. Als da wären: Blumentöpfe, Gießkannen, Untersetzer, Ablaufrinnen, verstopfte oder verbogene Dachrinnen, Gullys, Wassertonnen, Eimer, Regenfässer, Kinderspielzeug oder Sonnenschirmständer.
 
„Zu reinigen sind auch Gegenstände, die in den vernachlässigten Ecken des Gartens herumstehen. Dort finden sich oft Folien, Planen, Autoreifen, Baumaterialien oder andere Dinge, auf denen sich das Wasser sammeln kann“, weiß Koops aus Erfahrung. „Das alles sollte unbedingt entsorgt oder gereinigt und dann trocken in Kellern oder Schuppen gelagert werden.“
 
Putzen, aber wie? „Alles, wo Tigermücken Eier ablegen können, muss erst entleert und dann am besten mit einer harten Bürste oder einem Hochdruckeiniger gründlich gereinigt werden“, sagt Koops. Anschließend sollte man mit sehr heißem Wasser (80 bis 90 Grad) nachspülen. „Ein normaler Wasserschlauch ist wirkungslos“, gibt Koops zu bedenken.
 
Es gilt großflächig zu reinigen, denn die Eier sind mit bloßem Auge nicht erkennbar. Wichtig ist auch zu wissen, dass das Wasser auf den Boden gekippt und nicht in den Abfluss gegossen werden darf.  
Ebenfalls gereinigt und anschließend sorgfältig abgedeckt werden sollten auch fest installierte Geräte oder Behälter, wie Wassertonnen und Siphons, die danach sorgfältig mit engmaschigen Netzen abgedeckt werden sollten. Hohle Rohre (Rohre von Sonnenschirmen) können mit Korken, Klebefolie oder kleinen Blumentöpfen verschlossen werden.

„Die Maßnahmen verpuffen, wenn nicht alle mitmachen“, meint Koops. „Aber sie sind eine echte Chance, die Zahl an Tigermücken im nächsten Jahr entscheidend zu reduzieren. Denn wenn alle Eier im Herbst entfernt wurden, müssen die Tigermücken im nächsten Jahr neu einfliegen. Da sie aber schlecht fliegen können, dauert das viel länger.“ Werden Wintereier aber nicht entfernt, entwickeln sie sich direkt in heimischen Gärten, sobald die Temperaturen im nächsten Frühjahr steigen.

Koops ruft nochmals in Erinnerung, dass diese Insekten Krankheiten wie das Dengue-Fieber übertragen können. Diese aus Asien stammende Mücke stellt zudem auch keinen Teil der heimischen Nahrungskette dar.

Für Rückfragen steht Petra Koops von der Stadtverwaltung Weil am Rhein telefonisch unter 0170/7431033 oder per Mail an petra.koops@weil-am-rhein.de zur Verfügung. Weitere Infos gibt es auch im nachfolgenden Flyer zum Herunterladen. (792 KB)

BEKÄMPFUNG IN FRÜHLING UND SOMMER

Bitte vermeiden Sie jedes offene Wasser auf Ihren Freiflächen: Verschließen Sie Gefäße, in denen sich Wasser sammeln kann, mit Netzen (herkömmliche Insektennetze für Fenster). Oder sorgen Sie dafür, dass kein Wasser stehen bleiben kann, indem Sie dafür sorgen, dass Wasser immer ablaufen kann (z. B. an Regenrinnen oder Abdeckplanen). Drehen Sie dafür Gefäße um oder räumen Sie sie am besten an einen Ort, wo kein Wasser hinkommen kann (Abstellräume).

Regentonnen mit Netz: Verschließen Sie bitte Regentonnen mit einem Netz. Einfache Insektennetze können über den Rand geknotet werden. Sie müssen wirklich 100 %ig abschließen. Öffnungen von 2mm reichen aus, dass Tigermücken hineingelangen können.

Lassen Sie die Netze auch darauf, wenn Wasser gesammelt werden soll. Es kann einfach hindurchlaufen. Wichtig ist dabei einen schwimmenden Gegenstand in die Tonne zu legen. Dieser wird das Netz hochdrücken, wenn die Tonne vollläuft.
 
Bitte entfernen Sie Untersetzer. Hier sammelt sich ständig Wasser. So ziehen die Untersetzer Tigermücken geradezu an.

Tigermücke: Vermehrung muss unbedingt verhindert werden

Sie schwirrt wieder umher und sticht zu: Die Rede ist von der Asiatischen Tigermücke. Die zwischen fünf und sieben Millimeter großen, auffällig schwarz-weiß gemusterten Plagegeister treiben in Weil am Rhein ihr Unwesen.

Alle bisherigen Bemühungen konnten eine Ausweitung der betroffenen Gebiete nicht verhindern. Weil jedoch diese Stechmücken Krankheiten wie das Dengue-Fieber übertragen können, müssen sie unbedingt bekämpft werden.
 
Tigermücken, weiß Petra Koops, Diplom-Biologin und bei der Stadtverwaltung für die Bekämpfung der Tigermücke zuständig, leben nach dem Schlüpfen nur vier bis sechs Wochen. „Wenn alle Maßnahmen dauerhaft von April bis Oktober korrekt durchgeführt werden, kann die Tigermücke wirkungsvoll und erfolgreich bekämpft werden.“
 
A und O ist es, die Vermehrung der aggressiven Insekten zu verhindern. Und deshalb dürften praktisch keine Gegenstände im Garten stehen bleiben, in denen sich Wasser sammeln könne, macht Koops deutlich. „Als Brutstätte genügt nur die Wassermenge, die in einen Flaschendeckel passt.“ Pflanzenuntersetzer, Spielzeug, Töpfe, Gießkannen, Dekoartikel oder auch Planen müssen entfernt werden.

Behälter & Co sollten deshalb an einem trockenen Ort gelagert werden. Untersetzer sollten unbedingt entfernt, Gießkannen auf die Spitze gestellt und Wassertonnen mit Netzen oder Sieben zu 100 Prozent abgedeckt werden. „Öffnungen von zwei Millimeter Durchmesser reichen bereits für die Eiablage aus“, stellt Koops fest. 

Des Weiteren sollten Regenrinnen Gefälle haben und gut ablaufen können, Bodenabläufe mit einem Netz versehen, Sonnenschirmrohre mit Korken oder Gläsern verschlossen oder auch Planen und Abdeckungen glattgezogen werden. Planschbecken sollten spätestens alle vier Tage ausgeleert und geputzt werden. Zierbrunnen, hält Koops fest, sollten unbedingt in Betrieb sein. Wenn das nicht der Fall sei, wäre eine Behandlung mit Chlor oder B.t.i-Tabletten wichtig.

Apropos B-t.i.-Tabletten. Die gibt es nach Bedarf kostenlos im Rathaus Weil am Rhein oder in der Ortsverwaltung Haltingen. „Eine halbe Tablette gibt man in eine 10 Liter-Gießkanne und lässt sie auflösen. Dann überall dort einen Schubs rein, wo man sich nicht sicher ist“, rät Koops.
 

Wie man eine Brutstätte findet? „Dort, wo Wasser und gleichzeitig Tigermücken sind, ist wahrscheinlich die Hauptbrutstätte“, stellt Koops fest. Ein Teich, der belebt sei, müsse nicht behandelt werden, machte sie klar und hatte eine Bitte an die Anwesenden. „Schauen sie genau nach, sprechen sie auch Ihre Nachbarn darauf an, wenn sie dort eine Brutstätte vermuten. Sie werden dabei oft offene Türe einrennen.“
 
In erster Linie hat die Stadt die Aufgabe, entsprechend zu informieren, Tipps und Handlungsempfehlungen zu geben und den Betroffenen aufzuzeigen, wie sie gegen die nicht ungefährlichen Plagegeister vorgehen können. „Dabei sind wir jedoch auf sie alle angewiesen. Ohne die Hilfe der Bevölkerung kommen wir nicht dagegen an. Es gilt Bekannte, Freunde und Nachbarn zu sensibilisieren und mit ins Boot zu holen“, so die Stadtverwaltung, die bei allen Mitbürgern und Mitbürgerinnen um tatkräftige Unterstützung wirbt.  
 
Des Weiteren sucht die Stadtverwaltung weiterhin Hilfskräfte (auf 520 Euro-Basis) für die Bekämpfung der Tigermücke. Interessenten, die Bürgerinnen und Bürger entsprechend beraten und anleiten, Grundstücke nach potenziellen Brutstätten absuchen und diese entsprechend behandeln möchten, können sich gerne beim Rechts- und Ordnungsamt der Stadt unter Telefon 0170/7431033 oder per E-Mail: tigermuecke@weil-am-rhein.de melden.
 

Beliebte Brutstätten der Tigermücke






Ein Merkblatt mit den wichtigsten Infos zur Bekämpfung der Tigermücken gibt es in vielen verschiedenen Sprachen auch auf der Homepage der Stadtgärtnerei Basel. 
Hier der Link zur Seite (zu den Merkblättern etwas nach unten scrollen):  Stadtgärtnerei des Kantons Basel-Stadt - Invasive Neobiota in Freizeitgärten (bs.ch)

Hintergrund zur Unterscheidung der beiden Mückenarten:

Asiatische Buschmücke (Aedes Japonicus)

  • 3 Streifen auf den Hinterbeinen (ohne Kniefleck)
  • 3 goldene Streifen auf dem Rücken
  • Etwas größer als die Asiat. Tigermücke

Asiatische Tigermücke (Aedes Albopictus)

  • 5 Streifen auf den Hinterbeinen (ohne Kniefleck)
  • 1 weißer Streifen auf dem Rücken
  • Kleine Mücke (passt auf 1 Cent Stück)

Was Bürgerinnen und Bürger in Gärten und auf Balkonen tun können (Stand: 8. April 2020)

Beseitigung der Brutstätten
  1. Verschaffen Sie sich in ihrem Garten (auch Hof, Terrasse, Balkon, usw.) einen Überblick der vorhandenen Brutstätten. Als Brutstätten gelten: Blumentöpfe ohne Ablauf, Blumentopfuntersetzer, Gullys und Ablaufrinnen, verstopfte oder verbogene Dachrinnen, in denen Wasser stehen kann, weitere Gefäße (z.B. auch Joghurtbecher, Pflanzschalen, Kinderspielzeug), in denen Wasser stehen kann. Gießkannen, Regenfässer bzw. -wassertonnen, Zisternen, Eimer, alte Autoreifen. Zaunpfosten und Stangen im Garten die innen hohl sind z. B. auch Sonnenschirmständer. Ausgenommen sind: belebte Gartenteiche sowie Vogel-und Igeltränken, wenn sie einmal richtig gereinigt und regelmäßig geleert werden.
  2. Überlegen Sie, was Sie davon benötigen und ob vielleicht etwas entsorgt werden kann. Achtung: auch Gegenstände, die entsorgt werden, müssen vorher behandelt werden, da sich an diesen noch intakte Eier vom letzten Jahr befinden können! Ansonsten droht eine Verschleppung der Eier auf andere Grundstücke oder Entsorgungseinrichtungen!
  3. Alle kleineren Behältnisse sollen mit heißem Wasser ausgespült und/oder mit Wasser und Bürste (Wurzelbürste, Schrubber und Handschuhe) gründlich gereinigt werden!
  4. Größere Gegenstände wie Zisternen und Regenwassertonnen, die wenig Wasser beinhalten oder die nicht mehr benötigt werden sollen ausgeleert, gereinigt (siehe Punkt 3) und sicher gelagert werden. Sicher gelagert sind Gegenstände, in denen sich kein Wasser mehr ansammeln kann, zum Beispiel nach Regen. Sie sind entweder umgedreht zu lagern oder noch besser unter einem Dach im Schuppen oder im Keller aufzubewahren. Regenwassertonnen und Zisternen, die benötigt werden, sollen mit B.t.i.-Tabletten behandelt werden (ungiftig für Pflanzen, Menschen, Vögel und Haustiere). Weiterhin sollen Sie mit Mosquitonetzen (Gaze) so abgedeckt werden, dass keine Spalten entstehen, in denen Stechmücken einfliegen können (mit Klebeband oder Schnur absichern).

    Hinweis zu B.t.i.: Es handelt sich um ein Eiweiß-Komplex, der spezifisch im Darm von Mücken zu einem biologischen Wirkstoff umgewandelt wird. Es ist für andere Insekten und Tiere sowie Pflanzen und Menschen ungiftig.
  5. Zaunpfosten, hohle Stangen und Regenschirmständer mit heißem Wasser ausspülen und wenn möglich ausbürsten. Mit Klebeband, Mosquitonetz oder Schutzkappen aus dem Baumarkt abdichten.
  6. Alternativ dazu können alle Gegenständemit einem Hochdruckreiniger gereinigt werden. Ein normaler Wasserschlauch reicht nicht aus, da die Eier ziemlich fest an der Innenseite der Behälter kleben! Wichtig hierbei ist auch, dass das abfließende Wasser nach Möglichkeit nicht in den Abfluss gelangt, sondern natürlich abfließen kann (z.B. auf dem Rasen, Blumenbeete, oder Ähnliches).
  7. Zum Schluss sollten auch alle Abflüsse auf dem Grundstück (Gullys und Ablaufrinnen) mit heißem Wasser (80 –90 °C) durchgespült und mit B.t.i.-Tabletten behandelt werden.