100. Todestag von Hermann Daur

Kunst und Erinnerung: Ötlingen ehrt seinen Maler / Kranzniederlegung am 21. Februar, 11 Uhr, am Ehrengrab

Hermann Daur Foto: Stadtarchiv Weil am Rhein

Der 100. Todestag von Hermann Daur jährt sich am Freitag, 21. Februar, jährt sich  Aus diesem Anlass haben sich mehrere Museen der Region zusammengeschlossen, um diesem einzigartigen Maler, Zeichner und Sammler zu erinnern.

Der Auftakt des Gedenkjahres startet am 21. Februar um 11 Uhr mit einer Kranzniederlegung auf dem Ötlinger Friedhof an Daurs Ehrengrab. Zu der von der Dorfstube Ötlingen und der Abteilung Museen der Stadt Weil am Rhein organisierten Veranstaltung sind alle herzlich eingeladen.

Am Grab werden Kinder der Hermann Daur-Schule sowie der Männergesangsverein Ötlingen singen. Oberbürgermeisterin Diana Stöcker wird die Veranstaltung eröffnen und im Anschluss sprechen Mitglieder der Dorfstube Ötlingen, Initiatoren des Gendenkjahres sowie Vertreter der einzelnen Museen und Gemeinden.

Im Laufe des Jahres werden thematisch unterschiedliche Sonderausstellungen in den Museen in Müllheim, Weil am Rhein, Kandern und Lörrach eröffnen. 

Auch der Verein zur Förderung der Dorfstube widmet das Jahr 2025 dem Maler und Grafiker Hermann Daur. Dieser hat deutliche Spuren in Ötlingen hinterlassen und sein Todestag jährt sich am 21.Februar zum 100. Mal.

Er gilt als der erste Maler, der die Landschaft des Markgräfler Landes für die Kunst entdeckt hat. Die sanften Hügel, malerischen Dörfer und weiten Felder charakterisieren seine Kunst. Doch nicht nur die hiesige Region hat ihn begeistert. Geprägt haben ihn auch seine Zeit während der Studienjahre im nordfriesischen Duhnen, in der Künstlerkolonie in Dachau und später auch im Engadin.

Im Sommer 2024 bekam der Verein die Möglichkeit, bei einem renommierten Stuttgarter Auktionshaus ein Bild von Hermann Daur zu ersteigern. Dieses Bild aus schwäbischen Schlossbesitz war viele Jahre nicht zugänglich. Was bietet sich mehr an, als dieses Bild zum Anlass des Festjahres mit der breiten Öffentlichkeit zu teilen und seinen Schöpfer zu feiern.

Weitere Bilder aus der Region und vor allem auch Leihgaben des Dreiländermuseums in Lörrach, an das Daurs Nachlass nach seinem frühen Tod ging, ermöglichen es der Dorfstube einen umfangreichen Eindruck über die Werke Daurs zu geben, wenn auch der Focus der hiesigen Region gilt.

Daur hat von 1906 bis 1925, also von seiner Hochzeit bis zu seinem frühen Tod, in Ötlingen gelebt, und zwar im Kogerschen Anwesen. Heute vielen bekannt durch das Cafe Inka. Das Atelier im Hof und die Wohnung direkt gegenüber waren ein idealer Ort für seine künstlerischen Aktivitäten. Eine noch heute sichtbare Wandmalerei zeigt ein engumschlungenes Paar, wahrscheinlich den Künstler mit seiner Frau Gretchen darstellend.

Doch nicht nur die Wohn- und Arbeitsstätte geben Zeugnis von dem Maler und Grafiker. Viele Orte, sind nach ihm benannt. Es gibt das Denkmal auf dem Kirchhof, eine Straße ist nach ihm benannt, viele Ötlinger Kinder sind in die Hermann Daur Schule gegangen oder gehen heute in die Hermann Daur Schule in Märkt, in den Weinbergen ist ein Brunnen nach ihm benannt und schließlich befindet sein Ehrengrab auf dem Ötlinger Friedhof zu finden.

Etwas außerhalb vom Dorf finden Wanderer und Spaziergänger die Daur-Hütte im Wald auf dem Tüllinger, deren Aussicht Daur äußerst geschätzt hat und die zu seinen Ehren vom Schwarzwaldverein 1925 dort errichtet wurde.
 
Der Verein zur Förderung der Dorfstube ehrt Hermann Daur als Mensch, Maler und Grafiker durch vielfältige Aktionen:

* Kranzniederlegung Friedhof Ötlingen am 21.Februar 2025* Ausstellung in der Dorfstube Ötlingen mit Vernissage am 6. April* Wanderung des Schwarzwaldvereins auf den Spuren Daurs am 4. Mai* Hochzeitsmenue im Haltinger Hirschen am 25. Mai* Daur-Vortrag im Ötlinger Ochsen am 27. Mai* Kleines Hochzeitsfest Hof Dorfstube am 1. Juni* Bildversteigerung in der Dorfstraße am 27. Juli VHS-Führung am 31.August* VHS-Malexkurs auf den Spuren Daurs am 21. September
Die verschiedenen Aktionen sollen den Interessierten mehr von der Vielseitigkeit und Persönlichkeit des großen Malers vermitteln, zugleich auch die Möglichkeit bieten über seinen selbst gewählten Rückzugsort zu erfahren, wo er die Stille aber auch die Inspiration fand, um ausgiebig seiner Malkunst nachzugehen.

Hermann Daurs "Blick über Ötlingen". Fotograf: Thomas Kehl