Sommerpause beendet: Museum Weiler Textilgeschichte wieder geöffnet

Weil am Rhein. Die Sommerpause ist beendet. Ab Sonntag, dem 1. September 2024 hat das Museum Weiler Textilgeschichte in Weil-Friedlingen wieder geöffnet

Elke Fischer

Von nun zeigt das Museum wieder jeden Sonntag von 14-18 Uhr seine Dauerausstellung zur 100-jährigen Geschichte der Textilproduktion in Friedlingen. 

Noch heute ist der hohe Schornstein des Kesselhauses der ehemaligen Seidenstoffweberei Robert Schwarzenbach zu sehen. Das Museum Weiler Textilgeschichte ist dort - zwischen den beiden großen Shedhallen mit den typischen Sägezahndächern - in der ehemaligen Schreinerei und Schlosserei der ehemaligen Weberei beheimatet. Die Webstühle der ehemaligen Seidenweberei stehen jedoch seit 1982 still. 

Die Geschichte der Textilindustrie in Weil am Rhein begann bereits 1880, als sich ein erster Färbereibetrieb (später Färberei und Appretur Schusterinsel) am Weiler Rheinufer ansiedelte. Die gute Lage am Wasser, ein Anschluss an das Eisenbahnnetz und zollrechtliche Vorteile waren günstige Voraussetzungen für die weitere Ansiedlung der Färberei & Appretur Schetty 1898 und schließlich der Seidenstoffweberei Robert Schwarzenbach 1923. Zudem waren viele günstige Arbeitskräfte im ländlich geprägten Dreiländereck verfügbar. In ihrer Blütezeit beschäftigte die Textilindustrie bis zu 2300 Mitarbeiter. Mit der Schließung der Seidenweberei Schwarzenbach 1982 ging die etwa hundertjährige Geschichte der Textilindustrie in Friedlingen zu Ende.

Das Museum präsentiert zahlreiche, interessante Objekte, Bilder und Modelle der Textilbetriebe. Luftbildaufnahmen führen den Besuchern die Ausmaße des ehemals blühenden Industriezweigs vor Augen. Historische Maschinen aus den Zwanzigerjahren, Werkzeuge, Musterbücher und zahlreiche Relikte der Arbeitswelt erinnern an die Textilepoche in Weil-Friedlingen.