Fachexpertise vor Ort das große Plus
Weils Oberbürgermeisterin Diana Stöcker besucht „Schöne Mode“ und „Porzellanhaus Lang"
Gut sortierte Fachgeschäfte, die seit mehreren Generationen von einer Familie geführt werden, sind selten geworden. Umso schöner, dass es in Weil am Rhein noch solche Läden gibt, die die Innenstadt mit ihrem Sortiment und ihrer Expertise beleben. Zwei dieser traditionsreichen Ladengeschäfte hat Oberbürgermeisterin Diana Stöcker in der jüngeren Vergangenheit besucht.
Das Modegeschäft „Schöne Mode“ gibt es seit 100 Jahren. Mittlerweile ist die vierte Generation am Werk. Gegründet wurde das Modehaus am 10. November 1924 von Margarete Schöne, der Großmutter der heutigen Inhaberin Iris Johann. Die gelernte Damenschneiderin verkaufte zusätzlich Weißwaren, Wäsche und Wolle.
Die Geschäfte liefen gut und mit ihrem Ehemann Alfred Schöne wagten sie sich an einen Neubau, der auch eine Sortimentserweiterung am heutigen Standort in der Hauptstraße 246 mit sich zog. Auf die doppelte Größe erweitert wurde das Geschäftshaus mit dem Eintritt von Tochter Ruth und Schwiegersohn Rolf Pfisterer in den Betrieb.
Seit 1989 ist deren Tochter Iris Johann am Ruder. Die Textilbetriebswirtin modernisierte das Modehaus im Jahr 2001. 2022 erhielt die Fassade des Wohn- und Geschäftshauses einen neuen, modernen Anstrich. Modern ist weiter auch das Sortiment, welches auf Messen eingekauft und selbst ausgesucht wird.
„Dass das Geschäft seit 100 Jahren von einer Familie geführt wird, das ist eine Besonderheit, darauf können die Inhaber sehr stolz sein“, sagt Stöcker, die es sich nicht nehmen ließ, bei der Jubiläumsveranstaltung zum 100-Jährigen persönlich vorbeizuschauen. Und die Erfolgsgeschichte kann weitergehen. Mit Christian Johann und seiner Frau Jennifer steht die vierte Generation bereits in den Startlöchern.
Ähnlich verhält es sich im Porzellanhaus Lang in der Bühlstraße 4. Seit mehr als 70 Jahren kommen hier Freunde der Tischkultur voll auf ihre Kosten. Hochwertige Teller, Bestecke und Gläser finden sich in großer Auswahl im Fachgeschäft, das Monika Lang-Kröhnke 1988 von ihren Eltern übernahm. Franziska und Willi Lang hatten das Geschäft 1954 gegründet. Auch hier steht mit Tochter Nicole Kröhnke-Strauß, die seit 2004 mit dabei ist, die nächste Generation bereit.
Die Mitarbeiterinnen halten dem Unternehmen teilweise seit mehr als 40 Jahren die Treue und stehen für kompetente und freundliche Beratung, wie Monika Lang-Kröhnke betont. Der große Vorteil des Fachgeschäfts besteht darin, dass die Kundinnen und Kunden Ware vorfinden, die von den Kaufhäusern nicht geführt werden, da diese entweder zu wenig Umsatz bringen oder keine typischen Haushaltsartikel darstellen.
„Wer sammelt heute noch in jungen Jahren für den späteren Hausstand, wie früher für die Aussteuer? Wer hat noch für jeden Anlass spezielles Porzellanservice im Schrank? Tischkultur schwindet zunehmend und verändertes Einkaufs- und Freizeitverhalten trägt ebenfalls dazu bei, dass solche Fachgeschäfte keinen einfachen Stand haben“, weiß Diana Stöcker. Umso mehr freue sie sich darüber, dass das Porzellanhaus sich diesen Herausforderungen stelle und mit kreativen Ideen und Fachberatung aufwarte.