Jetzt schrubben, um den Sommer zu wuppen
Tigermücken-Bekämpfung: Überwinterungseier sollten nun unbedingt entfernt werden
Der Sommer verabschiedet sich, die Tage werden kürzer, die Nächte kälter: Statt auf der Terrasse sitzen die Menschen lieber im Warmen. Die gute Nachricht: Die Zeit der Tigermücke neigt sich dem Ende entgegen. Die schlechte: Die krankheitsübertragenden Plagegeister werden wiederkommen – nächsten Sommer. Je weniger, desto besser: und genau deshalb gilt es gerade jetzt, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.
Die Tigermücken haben in Weil am Rhein auch in diesem Jahr zugestochen. Und wie. Manche hatten etwas mehr Glück, haben die Grillsaison im Freien nur mit wenigen Stichen überstanden, andere wiederum hatten Pech und trauten sich kaum ins Freie. Zu viele Tigermücken auf einem Fleck, zu viele Attacken, keine Freude.
„Damit es im kommenden Sommer wieder besser läuft, ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um mit Herbstmaßnahmen gegen die Tigermücken anzugehen“, macht Diplom-Biologin Petra Koops deutlich. Sie ist bei der Stadtverwaltung für die Bekämpfung der Tigermücke zuständig. „Die Maßnahmen jetzt zielen eindeutig auf die Entfernung der Überwinterungseier ab. Die Eier werden jetzt gerade von den Weibchen gelegt.“
Koops weiß: „Dieser Eier sind erheblich haltbarer als Sommereier. Sie überstehen spielend starke Minustemperaturen und sind bis zu fünf Jahre haltbar.“
Und was können die Weilerinnen und Weiler tun?
Es gilt die Behälter im Garten, die als Brutstätten dienen könnten, mit einer harten Bürste zu schrubben oder mit einem Hochdruckreiniger zu säubern und mit heißem Wasser auszuspülen, ehe sie umgedreht und versorgt werden. „Behälter“, sagt Koops, „können alles sein, worin sich Wasser sammeln kann, wie zum Beispiel Wassertonnen, Blumentöpfe, Untersetzer, Autoreifen, Abdeckplanen, Deko-Gegenstände, Schirmständer oder durchhängende Regenrinnen.“ Auch Wasserabläufe im Boden und Siphons an Regenrinnen sollten nun geschrubbt und dann mit Netzen dicht verschlossen werden.
Das Motto lautet: Jetzt handeln und später profitieren. Denn: Werden die Herbstmaßnahmen umgesetzt, kann man auf diese Art und Weise den Start in die nächste Tigermückensaison verbessern. Der Grund ist laut Koops einfach: „Die Mücken müssten tatsächlich im nächsten Jahr erst neu einfliegen, wenn die Überwinterungseier in den kommenden Monaten entfernt werden.“
Tigermücken haben nämlich nur eine sehr geringe jährliche Ausbreitungsdistanz von rund 150 Metern. Heimische Mückenarten können dagegen bis zu 20 Kilometer weit fliegen. „Diese Eigenschaft der Tigermücken ist also tatsächlich eine gute Grundlage für ihre Bekämpfung“, fasst Koops zusammen.
Petra Koops von der Tigermückenbekämpfung bietet Interessierten an, über die kalte Jahreszeit deren Gärten zu begutachten, um dann besser ins nächste Frühjahr starten zu können. Zusätzlich werden auch noch neue Helferinnen und Helfer auf 520 Euro-Basis und so genannte Straßenpaten gesucht. „Diese sollten dann regelmäßig die Gullys in ihrer eigenen Straße bei der Gassi-Runde mit dem Hund behandeln oder auch andere kleine Aufgaben übernehmen. Beispielsweise nahen Nachbarn zur Seite stehen, wenn diese Probleme bei der Durchführung der Maßnahmen haben“, so Koops. Bei ausreichend Interesse der Bevölkerung wird es auch einen kleinen Workshop zum Thema Tigermückenbekämpfung für diese Helferinnen und Helfer im nächsten Frühjahr geben.
Für weitere Fragen steht die Tigermückenbekämpfung der Stadtverwaltung Weil am Rhein gerne zur Verfügung. Petra Koops ist telefonisch unter 0170/7431033 oder per E-Mail an tigermuecke@weil-am-rhein.de erreichbar.