Qualifizierte und neutrale Beratung vor Ort
Energiekarawane zieht im kommenden Frühjahr durch die Weiler Ortsteile Märkt und Ötlingen
Individuelle Beratung direkt vor Ort: Die Energiekarawane zieht weiter und kommt im Frühjahr des nächsten Jahres nach Märkt und Ötlingen. Sie bietet allen Eigentümern dort die Möglichkeit, eine qualifizierte und zertifizierte Energieberatung der Verbraucherzentrale direkt ins Haus zu holen.
„Wie viel Energie verbraucht mein Haus? Wo kann ich den Klima-Hebel ansetzen und dabei Geld sparen? Diese und weitere Fragen werden dabei ganz individuell beantwortet. Fragen zu den Schwachstellen des Eigenheims können gestellt und mögliche Modernisierungsmaßnahmen erörtert werden. Außerdem gibt es Informationen, welche Fördermöglichkeiten bei einer Realisierung von empfohlenen Maßnahmen bestehen. Die Beratung ist anbieter- und produktneutral. Und kostenfrei, da die Stadt Weil am Rhein diese Leistung übernimmt.
Die Energiekarawane ist eine aufsuchende Beratungskampagne. Sprich: Die Beraterinnen und Berater kommen nach vorheriger An- und Absprache ins Haus. Die Bürgerinnen und Bürger müssen nur wollen. Diese Vorgehensweise hat in mehr als 100 Kommunen bundesweit zu einer Steigerung der Sanierungsrate geführt. Klar ist: Ohne eine erhebliche Steigerung der jährlichen Sanierungsrate sind die Klimaschutzziele nicht zu erreichen.
Das Ziel dieses Projekts der fesa ist es, mit Hilfe einer neutralen und qualifizierten Beratung die Eigentümerinnen und Eigentümer über ihre individuellen Möglichkeiten zu informieren und damit auch zu motivieren, energetische Sanierungsmaßnahmen umzusetzen. Durchschnittlich nehmen etwa 40 Prozent der Hauseigentümerinnen und -eigentümer dieses Beratungsangebot an. Für mehr als 80 Prozent der Immobilienbesitzerinnen und -besitzer ist es die erste Energieberatung überhaupt.
Mit im Boot sitzen die Ortsvorsteher der beiden Stadtteile. Stefan Hofmann aus Märkt ist von diesem Gratis-Angebot begeistert: „Das Potential ist groß. Wir hoffen sehr, dass sich die Märkterinnen und Märkter diese Chance, sich kostenlos, individuell und vor allem neutral beraten zu lassen, nicht entgehen zu lassen.“ Denn, und das gilt gleichermaßen auch für Ötlingen. Nahwärme wird auch mittelfristig gesehen in den Stadtteilen nicht zu realisieren sein.
Ins selbe Horn stößt auch Johannes Maier. Der Ötlinger Ortsvorsteher freut sich über dieses niedrigschwellige Angebot. „Wir sprechen die Bürgerinnen und Bürger direkt an, um sich wichtige Tipps und Anregungen von den Energieexperten geben zu lassen. Und weil wir in Ötlingen gerade ins Sachen Denkmalschutz sehr vorsichtig agieren müssen, werden die Berater der Verbraucherzentrale zuvor diesbezüglich extra geschult und fortgebildet.“
Der offizielle Startschuss der Energiekarawane fällt am 27. März in der Märkter Altrheinhalle und am 26. März in Ötlingen (Altes Schulhaus) mit kostenlosen Auftaktveranstaltungen. Beginn ist jeweils um 19 Uhr. Hier gibt es weitere Informationen für alle Interessierten und die Möglichkeit, die Energieberaterinnen und -berater vor Ort kennenzulernen.
„Es ist wichtig, dass die Energieberatung zu den Bürgerinnen und Bürgern nach Hause kommt. Die energetische Sanierung von privaten Gebäuden ist nämlich mit das wichtigste Instrument im Bereich des Klimaschutzes direkt vor Ort. Denn rund 30 Prozent des gesamten Energieverbrauchs entfallen bekanntlich auf private Haushalte“, macht Bürgermeister Lorenz Wehrle deutlich. „Dies zeigt, wie wichtig es ist, Maßnahmen zu ergreifen. Durch energetische Sanierungen, den Einsatz energieeffizienter Geräte und die Nutzung erneuerbarer Energien kann der Energieverbrauch erheblich reduziert und ein bedeutender Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden.“
Die Stadt geht seit vielen, vielen Jahren mit gutem Beispiel voran. Unter der Regie von Umweltberater Thomas Klug werden seit 2013 beispielsweise die Beleuchtungsanlagen in städtischen Gebäuden auf LED umgestellt und mit Bewegungsmeldern ausgestattet. In rund 80 Prozent der Weiler Sporthallen ist die Beleuchtung optimiert. Die Lüftungsanlagen laufen nur dann, wenn der CO2-Wert einen einstellbaren Grenzwert überschreitet. Seit 2008 wird Gebäudeleittechnik eingebaut, um in städtischen Gebäuden den Anlagenbetrieb zu überwachen und damit auch den Verbrauch zu beeinflussen.
Ebenfalls seit 2008 gibt es das kommunale Energieeinspar-Contracting. Ab diesem Zeitpunkt wurden alle alten Gas- und Ölkessel durch Holzpellets- und Holzschnitzelanlagen ersetzt, und wenn möglich thermische Solaranlagen installiert. Nicht zuletzt wurden schon viele Gebäude an die städtische Nahwärme angeschlossen, die nun von einem Anteil von 55 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen profitieren. Schon 2013 beschloss der Gemeinderat bereits, die Straßenbeleuchtung auf LED umzustellen beschlossen. Der Austausch der ersten Leuchtpunkte erfolgte im September 2014.
Der fesa e.V.
Der fesa e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, der sich seit 1993 erfolgreich für den Ausbau der Erneuerbaren Energien, für Energieeffizienz und für die Energiewende in der Region Freiburg engagiert. Mit seiner Arbeit sensibilisiert er die Bürger für diese Themen, schlägt mit innovativen Projekten neue Wege ein und schafft über sein Netzwerk wichtige Kontakte zu Verantwortlichen in Politik, Wirtschaft und Verbänden.