Den Ideen Raum geben

Beteiligungsprojekt Pausen(T)räume: Neugestaltung des Schulhofs am Kant-Gymnasium

Freuen sich über die vielen guten Ideen, die beim Beteiligungsprojekt Pausen(T)räume zusammen gekommen sind: (v.l.) Daniela Horn von der „drumrum Raumschule“, Nevena Torboski, Leiterin der „drumrum Raumschule“, Vera Pham, Projektleiterin Stadtbauamt, Weils Bürgermeister Lorenz Wehrle, Wolfram Schneider vom Amt für Gebäude- und Umweltmanagement, der Leiter des Amts für Gebäude- und Umweltmanagement, Claudio Bergermann, sowie Hauptamtsleiterin Annette Huber. Bildquelle: Stadtverwaltung Weil am Rhein / Bähr

Wie sieht der Schulhof der Zukunft aus? Was wünschen sich die Schülerinnen und Schüler, auf was legen die Lehrpersonen und auf was die Schulleitung wert? Was ist für die Hausmeister wichtig? Was für die Eltern? Beim Beteiligungsprojekt Pausen(T)räume sind nicht nur alle kleinen und großen Menschen, die zum direkten Umfeld des Kant-Gymnasiums gehören, involviert, sondern auch gleich mehrere Ämter der Stadtverwaltung Weil am Rhein.
 
Die Sanierung des Schulhofs ist schon länger ein Thema und taucht seit Jahren immer wieder im Schulbericht auf. Zunächst sollte indes die Brandschutzsanierung abgeschlossen werden, um anschließend die Neugestaltung des Schulhofs durchzuführen. Dies hat die Stadtverwaltung zum Anlass genommen, ein Pilotprojekt zu starten, um in Sachen Neugestaltung des Außenbereichs Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer, Schulleitung, Hausmeisterin und Hausmeister aber auch Eltern zu beteiligen.
 
„Wir sind Kinderfreundliche Kommune, wir beteiligen gerne, für uns ist eine derartige Partizipation deshalb fast schon selbstverständlich“, macht Christian Renner, Leiter des Stadtbauamts, deutlich. „Wir wollten erst einmal wissen und waren sehr gespannt, wie die direkten Beteiligten auf dieses Angebot reagieren, nämlich die Umgestaltung des Pausenhofs aktiv und direkt mitzugestalten“, sagt Vera Pham von der Stadt- und Grünplanungsabteilung.
 
Gemeinsam mit Nevena Torboski, der Leiterin der „drumrum Raumschule - Baukultur für Kinder und Jugendliche“, wurde im Februar das Projekt, das eine Außenfläche von 12.000 Quadratmetern vereint, gestartet. Ideen und Wünsche sollten im ersten Workshop (2D) auf Papier mit dem Lageplan/Luftbild vom Kant Gymnasium skizziert und notiert werden.
 
Im nächsten Schritt entwickelten und bauten die Beteiligten 3D-Modelle und hielten ihre Ideen in Sprechblasen fest. Diese themenbezogenen Entwürfe wurden anlässlich des Schulfests in einem Klassenzimmer ausgestellt. Hier hatten Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer und auch die Eltern nochmals die Möglichkeit, entsprechende Ideen loszuwerden.
 
Unterstützt wird das Projekt auch von Bürgermeister Lorenz Wehrle, der die Ausstellung im Klassenzimmer inspizierte und auf dem Schulfest deutlich machte, dass er dieses Beteiligungsformat weiterhin gerne vorantreiben möchte. "Dieses Projekt zur Gestaltung der Pausen- und Erholungsräume halte ich für sehr vorbildlich, da die junge Generation lernt, selbst Verantwortung zu übernehmen, selbst Zukunft zu gestalten und nicht als Betroffene zu warten, dass irgendwelche fremden Leute die Dinge schon regeln werden. Es ist ein Projekt der Selbstverantwortung, gewissermaßen eine Schule des Lebens."

Bei den Workshops waren mit Barbara Hirn und Robert Utech auch zwei Kunstlehrkräfte mit von der Partie, die für die Koordination innerhalb der Schule zuständig waren und die Kolleginnen und Kollegen entsprechend anleiteten. Eingebracht haben sich dabei auch Michaela Rimkus, die Kinder- und Jugendbeauftragte der Stadt, sowie GMU-Architekt Wolfram Schneider, der zusammen mit zwei Auszubildenden der Stadtverwaltung bei den Workshops mitgewirkt hat.
 
Die selbstgebauten Modelle werden derzeit auch im Rathaus-Foyer ausgestellt, wo sie bis zum 9. September zu sehen sind. Im nächsten Schritt werden die Ideen, Anregungen und Wünsche  entsprechend zusammengefasst, geprüft, bewertet und eine vorläufige Planung erstellt.
 
Entsiegelungsmaßnahmen auf Schulhöfen spielen laut Vera Pham in Zeiten des Klimawandels eine entscheidende Rolle. Sie verweist auf unterschiedliche Maßnahmen, wie man die Hitze im Stadtraum reduzieren kann. Mehr Bäume zu pflanzen, um Schattenplätze zu generieren oder Verschattungsmöglichkeiten wie Sonnensegel anzubringen, seien das eine, doch gebe es eben auch die Möglichkeit der Entsiegelung. „Eine Entsiegelung von Flächen bringt gesündere Böden und gesündere Bäume mit sich.“ Das führe zur Entlastung des Wurzelraums. Des Weiteren seien bestimmte Beläge luft- und wasserdurchlässig, wodurch die Bäume ungestört weiterwachsen könnte, da sich die Wurzeln sich weiter ausdehnen dürften.
 
Wie Pham weiter ausführt, ist am Kant Gymnasium angedacht, die Innenhöfe, die aktuell nicht wirklich genutzt werden, wieder zu beleben. Stichwort: Grünes Klassenzimmer. „Das wäre doch eine echte win-win-Situation.“ Die Nutzerinnen und Nutzer können dort verweilen, etwas abkühlen. Und es werde sich vor Ort um die Grünflächen gekümmert und vielleicht auch dort Unterrichtsstunden abgehalten. „Das ist ein Ort mit viel Potenzial“, so Pham.

Aus dem Rathaus sind gleich mehrere Ämter bei diesem Projekt involviert. Neben dem Amt für Gebäude- und Umweltmanagement und dem Stadtbauamt ist auch das Hauptamt mit von der Partie.